Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien.
231
Die eigenartigste aller Hochgebirgsbahnen führt nach Dardschiling, wo klimakranke englische Beamte Er-
holung fw^en. Es liegt nördlich von Kalkutta, in 2200 m Höhe zwischen Tee-, Kaffee- und Chinarinden-
Pflanzungen, und bietet die großartigste Aussicht über sieben Ketten des Himalaja auf den Kandschindschinga
V • <8600 m).
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Dardschiling Kalkutta Kandschindschinga
234
C. Länderkunde.
§ 361. 6. Geschichtliches. Um 1500 wurde das Land von den Portu-
giesen entdeckt, die sich an den Küsten festsetzten. Später folgten die Fran-
zofen und Holländer, dann die Engländer, denen Indien allmählich im Kriege '
erlag. Sie beherrschen jetzt den größten Teil des Landes als Indisches
Kaiserreich. Es umfaßt mit einer Bevölkerung von fast 300 Millionen em
Fünftel der Menschheit und wird von den Engländern durch etwa eine
Viertelmillion Beamte und Soldaten im Zaume gehalten. Durch sie ist Indien
völlig umgestaltet und kultiviert worden; aber die Herrschaft Englands ist
nicht mehr so sicher wie ehedem.
Aufgaben. 1. Wie liegt Vorderindien zum Nördlichen Wendekreise? <
2. Warum ist dennoch die ganze nordindische Tiefebene ein tropisches Gebiet?^/'
3. Vergleiche die Mündung des Ganges und des Brahmaputra mit der des Indus!
Zeichnung: Das südliche Vorderindien. Die Westküste ist bis
Persien fortzuführen. Städte: Madras, Colömbo, Kalikut, Haidarabäd,
Bombay, Karatschi. Die Bahn Allahabäd—bombay, die Jndusmündung!
2. Hinterindien.
§ 362. 1. Allgemeines. — Aufgaben. 1. Wie liegen der N und der
äußerste 8 zu den Zonen? 2. Wie haben die Flüsse die Form der Staaten
beeinflußt? 3. Welche Flüsse bilden ein Delta? 4. Welche Menschenrasse hat
ihren Namen nach ihrer Heimat Maläka? 5. Wie weit ist sie verbreitet?
2. Überblick und wirtschaftliche Bedeutung. Hinterindien bildet die Fort-
setzung der nach 3 streichenden osttibetanifchen Gebirgsketten. Fast bis an den
Äquator erstreckt sich die gebirgige Halbinsel Maläka in den Malaiischen
Archipel hinein. Zwischen den Gebirgen sind Hochebenen und angeschwemmte
Tiefebenen eingelagert. Die großen Ströme sind in ihrem Unterlauf schiffbar.
Ihr Gebiet ist durch heißes Klima, Wasserreichtum und Überschwemmungen
wichtig für den Anbau von Reis, zumal in den Deltas. Während China
trotz seiner riesigen Reisernte zur Ernährung seiner dichten Bevölkerung noch
für 30 Mill. Jl dieses Nährmittels einführen muß, ist Hinterindien bei
geringerer Volksmenge das wichtigste Land für die Ausfuhr von Reis.
§ 363. 3. Staatliches und Besiedlung, a) Das Reich Barma ist
britisch. Im Jräwadi-Delta liegt Rangoon [rattgün], der größte Hafen
der Welt für Reisausfuhr (235). Auf Malaka liegen britische Kolonien.
Die südlichste ist Singapore (185), einer der größten Häfen Asiens mit
riesigen Dockanlagen, ein Welthandelsplatz ersten Ranges. Seine Lage be-
herrscht die Schiffahrt nach Ostasien. 75 % der Einwohner sind Chinesen.
d) Die Mitte nimmt das Königreich Siam ein, das die Nachbarn
im W und 0 stark verkleinert haben. Nicht die Hälfte seines Österreich-
Ungarn an Größe gleichen Gebietes steht ihm mehr zur unbeschränkten
Verfügung. Am Menam liegt der Reismarkt Bangkok (400), eine malerische
Stadt mit schwimmenden Häusern auf den Flußarmen, mit den glänzendsten
Tempeln und Palästen. 50^ der Einwohner sind Chinesen.
c) Das französische Jndochina besitzt im N in Töngking, im L in
Kochinchina ein vorzügliches Reisland. Saigon, meist von Chinesen
bewohnt, ist der wichtigste Seehafen.
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156
B. Länderkunde. — I. Asien.
der Hindu, mit eugeu, schmutzigen Straßen, der Sitz verheerender Seuchen und
Fieber. Vor 200 Jahren war der Ort noch ein Fischerdorf, jetzt zählt das „indische
London" (mit Vororten) 1,1 Mill. Einwohner. Am Endpunkte der Bahn von
Kalkutta liegt im Gebirge in 2200m Höhe der Sommerkurort für Europäer, Dar-
dfchiling; es bietet einen großartigen Ausblick auf sechs Ketten des Himalaja.
Westlich von der versandeten Mündung des Indus blühte der treffliche Hafen
und Hauptstapelplatz des Jndusgebietes, Karatschi (120), durch Fracht- und
Passagierverkehr mit Europa schnell empor.
Bombay [bombe] (775), auf einer Insel an der Westküste, mit tiefem und ge-
schütztem Hafen, wurde als Hauptplatz für den Verkehr nach Europa und als wichtiger
Bahnknotenpunkt erster Ausfuhrhafen für Baumwolle und die bedeutendste Handels-
stadtindiens! hierwohnen diereichsteukaufleute deslandes. Madras (500), durch
Kunstbauten der bedeutendste Hafen der während der winterlichen Nordoststürme
fast unnahbaren Ostküste, zeigt das bunteste indische Volksleben. Hier ist die Schule
der Schlangenbeschwörer, der Schwertverschlucker und andrer Gaukler. — Im
Innern ist Haidarabäd (450) die Hauptstadt des größten Vasallenstaates, der
viele mohammedanische Einwohner zählt. An der Küste finden sich noch Reste der
frühern portngiefifchen und französischen Herrschaft. Auf der ungemein frucht-
baren, besonders an Teegärten und Chinarindenbäumen reichen Insel Ceylon
bilden die buddhistischen Singhalesen den zahlreichsten Volksstamm. Die Insel besitzt
in Colömb o (160) einen wichtigen Hasen. Er stellt den Mittelpunkt der Dampferfahrt
im Jndifchen Ozean dar, deren Linien nach Ostasien und Australien sich hier teilen.
B. Hinterindien.
§ 118. a) Bodengcstalt und Bewässerung. In Hinterindien finden die nach 8
umbiegenden osttibetanischen Gebirgsketten ihre Fortsetzung. Da die Gebirge
sich nach 8 fächerartig ausbreiten, so hat Hinterindien im Gegensatz zu der ge-
schlossenen Keilform Borderindiens eine im 3 anseinandergezerrte Gestalt und
eine reiche Küstengliederung erhalten. Zwischen den Gebirgsfalten sind
Hochebenen und angeschwemmte Tiefländer gelagert, die von großen Strömen
in zahlreichen Windungen durchflössen werden. Der größte von ihnen, der
Mekong, gestattet Schiffahrt nur im Unterlauf, aufwärts ist sein Lauf öfter
durch Stromschnellen unterbrochen. Sein Delta erreicht fast die Größe Bayerns.
Den weit kleineren Menam, der in den Golf von Siam mündet, können
Seeschiffe wegen einer Barre an der Mündung nur bei hoher Flut erreichen.
Am weitesten aufwärts dringt die Schiffahrt im Jräwadi, der ebenfalls ein
riesiges Delta gebildet hat. Er ergießt sich gleich dem Salwen in den Golf
von Martaban. Die Überschwemmungen der Flüsse sind für den Ausfall der
Reisernten des Landes von großer Wichtigkeit.
b) Erzeugnisse. Das von den Monsunwinden beherrschte Klima, die
Pflanzenwelt und die Tierwelt sind ähnlich wie in Vorderindien. Infolge
des heißfeuchten Tropenklimas, das besonders in den dichtbesiedelten Sumpf-
Landschaften für Europäer gesundheitlich sehr gefährlich ist, herrscht ein üppiger
Pflanzenwuchs. In den fruchtbaren Schwemmlaudschasteu längs der Flüsse und
in den Deltagebieten wird ein großartiger Reisbau (Bild 88—90) betrieben.
Alle anderen Ausfuhrgegenstände stehen hinter dem Reis zurück, und der größte
i
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien London Kalkutta Karatschi Europa Bombay Europa Madras Ceylon Colömb Jndifchen_Ozean Ostasien Australien Hinterindien Hinterindien Hinterindien Keilform_Borderindiens Bayerns Martaban Vorderindien
191
Sunderbunds genannt, einen ganz andern Charakter annimmt. Während
dort das reichlich bewässerte Land durch die zwei Fluthen des Ganges (April
bis August, September bis Oktober) mit fruchtbarem Schlamm bedeckt wird,
wodurch Reis und Korn in üppigster Fülle gedeihen, und Bengalen zur er-
giebigsten Kornkammer der Erde wird, ist der Küstensaum eine mit riesen-
haftem Schilf bedeckte Sumpswaldung, in welcher nur wilde Thiere ihren
Sitz haben. Die Gegenden Bengalens, welchen das Glück, vom Flusse
überschwemmt zu werden, versagt ist, leiden an Unfruchtbarkeit. Das Delta
des Ganges mit seinen ungesunden Ausdünstungen ist ein Herd gefährlicher
Krankheiten (Cholera).
5. Das Tiefland am Euphrat und Tigris
ist, wie am Indus und Ganges, von den Ueberschwemmungen seiner Ströme
abhängig. Die Gegenden, welche durch natürliche und kiinstliche Bewässermng
Schlamm-Ablagerungen erhalten, sind sehr fruchtbar, und geben einen reich-
licheren Ertrag, als andere Tiefländer Asiens. Namentlich aber gewähren
die Landschaften am Mittel- und Unterlauf (Mesopotamien oder al Dschesira,
d. i. Insel, sowie Irak Arabi, d. i. Land der Araber) die üppigsten Ernten.
In den Sumpfniederungen zwischen Euphrat und Tigris trifft man
ebenfalls Schilfwaldungen an, Calam genannt; diese liefern, wie in Aegyp-
ten der Papyrus, den Bewohnern fast das einzige Schreibmaterial.
6. Die syrisch-arabische Wüste
dehnt sich westlich von diesen fruchtbaren Gefilden aus als ein Landstrich,
welcher in seiner fürchterlichen Hitze und gänzlichem Wassermangel der afri-
kanischen Sahara sehr ähnlich ist. So weit das Auge reichen kann, gewahrt
man kein Leben und keine Thätigkeit in der Natur; kein Haus, kein Baum,
kein Bach schützt und labt gegen die glühende Hitze des wolkenfreien Him-
mels. Tie Eintönigkeit unterbricht zuweilen der Lauf einer flüchtigen Gazelle,
ein verirrter Hase oder eine fliegende Heuschrecke.
8 79.
Die hydrographischen Verhältnisse Asiens.
Wiederhole § 45. Asien entsendet in 4 Oceane und unzählige Binnen-
seen seine Ströme, welche aber das Innere des Continents mit dem Ocean
nicht in benutzbare Verbindung bringen. Quell- und Mündungsland der
asiatischen Ströme stehen gewöhnlich nicht mit einander in Verbindung, weil
ihr Ober- und Mittellauf selten schiffbar ist. Kein Erdtheil hat so zahl-
reiche Steppenseen und Steppenflüsse als Asien, keiner endlich eine Erschei-
nung aufzuweisen, wie sie uns in der Gestalt der Doppel- oder Zwillings-
ströme entgegentritt (Euphrat und Tigris; Ganges und Brahmaputra; Hoangho
und Yantsekiang; Gihon und Schon; Kur und Aras). Die Doppelströme
entfließen demselben Hochlande, durcheilen ähnliche Stufenländer, nähern sich
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Extrahierte Personennamen: August Irak_Arabi
Extrahierte Ortsnamen: Bengalen Asiens Mesopotamien Calam Aegyp- Asiens Asien
211
südlichen Theil der Bogdo Lama, die zweite Verkörperung des Buddha auf
Erden. Tübet, „die asiatische Schweiz" (vergl. S. 198), zerfällt in 3
Theile: 1) das eigentliche Tübet mit der Hauptstadt Hlassa, Residenz
des Dalai (80,000 E.), soll über 60 Städte zählen; 2) Butan, ein
Gebirgsland des Himalaya mit 1 Mill. E., steht unter einem Priester,
Dharma Lama, der im Kloster Tassisudon (28° N. B., 98° Ö. L.) wohnt;
3) Klein-Tübet ist der westliche Theil von Tübet und theils fruchtbares
Land an den Quellen des Indus, theils arme Hochebene. Es umfaßt
mehrere kleine unabhängige Landschaften mit gemischter Bevölkerung, von
denen die Mehrzahl dem Islam zugethan ist, und das buddhistische König-
reich Ladackh mit der Hauprstadt Leh. Sie hat einen sehr bedeutenden Woll-
markt, welchen Handelsleute aus Hlassa, Aarkand und Kaschmir besuchen.
Der König von Ladackh ist an China und an Lahore zinspflichtig.
d) Das Königreich Korea (4128 Q.-M., 9 Mill. E.) ist eine gebirgige
Halbinsel, welche Buddhisten bewohnen. Sie reden und schreiben die chine-
sische Sprache, sind ein fleißiges Ackervolk, geschickte Erwerbs- und unter-
nehmende Seeleute. Auch sie gestatten den Europäern keinen Eintritt ins
Reich. Der an China und Japan zinspslchtige König residirt in Kingkitao.
Das Land soll 150 Städte zählen.
o) Das Königreich der Lutschn oder Lien Khieu Inseln ist eine Colonie
von China und Japan und an beide tributpflichtig. Die Zugehörigkeit zu
China ist zweifelhaft.
8 85.
Die 5 Staatengruppen auf der Halbinsel Hinterindien.
Unsere Kenntniß von der östlichsten südasiatischen Halbinsel, welche man
gewöhnlich Hinterindien nennt, beschränkt sich im Allgemeinen auf die Existenz
mehrerer Gebirgsketten und Ströme, die große Fruchtbarkeit und die politische
Eintheilung des Landes. Man erzählt von großen, weißen Elephanten, von
mächtigen Bambus- und Palmenarten, von Tikholzwäldern, von merkwürdi-
gen Schlingpflanzen, von Gewürzarten und kostbaren Mineralien, welche da-
selbst in großem Ueberflusse angetroffen werden. Die Bewohner der Halb-
insel, welche vorzugsweise zur mongolischen und malayischen Race gehören
und theils dem Islam, theils dem Buddhismus anhängen, stehen auf einer
sehr niedrigen Stufe geistiger Entwicklung. Sie werden als abergläubische,
wilde, räuberische und rachsüchtige Menschen geschildert, welche despotischen
Herrschern gehorchen.
1. Das Kaiserthum Birma,
8961 Q.-M. und 4 Mill. Einwohner,
zerfällt in 2 Hauptlandschaften, Ava und Pegu, deren Fruchtbarkeit sehr
bedeutend ist. Aber aus Unkenntniß und Trägheit vernachlässigen die Bir-
manen den Anbau und treiben lieber Handel, welcher jedoch ausschließlich
vom König ausgeht. Dieser führt den Titel Boa oder König mit den gol-
denen Füßen und den weißen Elephanten. Auf welcher Stufe der Bildung
der König und sein Land stehen, mag die Thatsache beweisen, daß im Jahre
1847 vier desertirte französische Matrosen die Minister des Boa waren.
14---
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Bogdo_Lama Dharma_Lama
Extrahierte Ortsnamen: Hlassa Hlassa Kaschmir China Lahore Korea China Japan Kingkitao China Japan China Hinterindien Hinterindien Birma
235
Wohnorten, was von den Mongolen zu sagen? 29. Welche Städte, Leute,
und Erzeugnisse finden wir in der kleinen Bucharei? 30. Zu welchem
Stromgebiete gehört diese? 31. Wie liegen Hami und Kaschgar von Yar-
kand? 32. Was für ein Staat ist Tübet? 33. In welche 3 Theile zer-
fällt es? 34. Welcher Religion gehören die Tübetaner an? 35. Welches
sind die Haupteigenthümlichkeiten dieser Lehre? 36. Was ist vom Dalai
Lama zu merken? 37. Wo refidirt er? 38. Was ist vom Königreich
Korea in Bezug auf seine Lage, seine Bodenbeschafsenheit und Abhängigkeit
von China zu erwähnen? 39. Wie heißt die Hauptstadt desselben? 40. Mit
welcher chinesischen Stadt haben die Lieu Khieu Inseln gleiche nördliche Breite?
Zur Wiederholung von § 85—87.
1. Welche Busen schneiden in die hinterindische Halbinsel ein? 2. Was
ist von den oro- und hydrographischen Verhältnissen zu wiederholen? 3. Welche
Kenntniß haben wir vom Innern? 4. Welche 5 Staatengruppen liegen
auf derselben? 5. Welche Racen bewohnen sie? 6. Wie unterscheiden sich
die einzelnen Staaten in Bezug auf Lage und Kultur? 7. Welche Pro-
dukte kommen zur Ausfuhr? 8. Wie liegt Ava von Rangun, Rangun von
Saigun, Bangkok von Hue? 9. Wonach ist die Lage von Tonkin, Cochin-
china, Cambodscha, Ava und Pegu zu beschreiben? Io. Wodurch sind die
Malayen berüchtigt? 11. Welche Bodenbeschasfenheit und welches Klima
zeigt die vorderindische Halbinsel? 12. Was liegt zwischen dem Himalaya
und dem Plateau von Dekan? 13. Welche Flüsse münden aus Koroman-
del? 14. Was ist von den vorderindischen Strömen zu wiederholen?
15. Welche Flüsse bilden das Duab und welche das Pendschab? 16. Was
ist von der Religion und der Bildung der Hindus bekannt? 17. Welcher
Race gehören sie an? 18. Welche Staatengruppen sind in Vorderindien
zu unterscheiden? 19. Was für eine Sekte sind die Sikhs? 20. Wodurch
war Kaschmir früher berühmter als jetzt? 21. Wo liegt das Königreich
Nepal? 22. Welche Bedeutung und innere Einrichtung hatte die englisch-
ostindische Handelskompagnie? 23. Wie steht es mit der Ertragsfähigkeit
und der Kultur des Bodens? 24. Welche Artikel werden ausgeführt?
25. In welche 4 Präsidentschaften zerfallen die englischen Besitzungen?
26. Wo liegen die einzelnen? 27. Wie liegt Kalkutta von Singapore?
28. Allahabad von Madras? 29. Tranquebar von Bombay? 30. Delhi
von Calicut? 31. Lahore von Hydrabad und Hyderahbad? 32. Welche
Gesundheitsstationen hat England angelegt? 33. Welcher Unterschied ist
zwischen den englischen und spanischen Colonieen? 34. Wem gehört die
Insel Ceylon? 35. Welche Straße trennt Ceylon von Dekan? 36. Welche
Schätze birgt Ceylon? 37. Wie liegt Aden von Ceylon? 38. Was ist
von den Besitzungen der Franzosen, Dänen und Portugiesen zu merken?
39. Wo liegen diese? 40. Welche Natur haben die ostindischen Inseln?
41. Welche Staatengruppen müssen auf denselben unterschieden werden?
42. Welcher Macht gebührt der erste Platz? 43. Welche Besitzungen hat
Spanien im indischen Archipelagus? 44. Wodurch zeichnen sich dieselben
aus? 45. Welche Inseln nimmt Holland in Anspruch? 46. Wie folgen
dieselben von D. nach W.? 47. Welche großen Städte liegen darin?
48. Welche Produkte werden ausgeführt? 49. Wie groß sind Java, Su-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Dalai
Lama Khieu Ava_von_Rangun Rangun_von
Saigun
Extrahierte Ortsnamen: Korea China Bangkok Hue china Cambodscha Himalaya Kaschmir Nepal Kalkutta Allahabad Madras Bombay Hydrabad Hyderahbad England Ceylon Ceylon Ceylon Spanien Holland
9t
2. Prinz - Wales - J.ns el, an der Malakka-Str. mit bet:
Stadt Georgetown.
3. Gebiet von Malakka mit der St. gl. N.
4. Insel Singapore, in der Malakka-Str. mit der Stadt
gl. N., die lebhaft aufblüht und jetzt 25000 E. hat.
§. 34. Staaten Vorder-Indiens.
Vorher-In bien, mit der Tiefebene (Sind- und Gangesv
Ebene) und den südlichen Stufen des Himalaya 65000 Q.-M. mit
vielleicht 200 Mill. E., ist eins der probuctenreichsten Länder der
Erbe: Elephanten, Königstiger, Rhinoceros, Affen, Hornvieh, Schlan-
gen, Krokobile u. s. w. (vergl. phhs. Geogr. §. 66); Walbungen
(Tiekholz zum Schiffbau), Reis (Hauptnahrungsmittel), Zucker,
Pfeffer, Opium, Arzneipflanzen, Inbigo, Baumwolle; Golb, Silber,
Diamanten, Ambra, Salpeter. — Dekan (wir verweisen rücksicht-
lich der horizontalen und vertikalen Gestalt Vorber-Jnbiens, der
Flüsse, des Klimas u. s. w. auf die entsprechenben §§. der top. und
phhs. Geogr.) hat bei der Fruchtbarkeit und Mannigfaltigkeit Asiens
das Klima der schönsten Gegenden Europas. Das T i e f l a n b ist
im W. wüst und sandig (Sinb-Ebene; vergl. phps. Geogr. §. 50, »),
im O. (Ganges-Ebene) außerorbentlich wasserreich und fruchtbar.
Bengalen, der Unterlauf des Ganges und Brahmaputra, hat ein
brennenbes Klima, bichte, ungesunbe Luft, keinen Frühling. Der
Sunberbunb (top. Geogr. S. 82) ist mit Sumpfwalbungen bebeckt
und von Thieren reich bevölkert. Die Moussons (s. phps. Geogr.
§. 57, 9). Die Sübstufen des Himalaya haben ein ge-
mäßigtes Klima. —
Die Mehrzahl der E. bilden die H i n b u 's (vergl. phhs. Geogr.
§. 73, 3), sanfte, gut geartete, zum Theil auch sehr kriegerische Men-
schen; baneben viele Mongolen und Afghanen, auch Parsen, Araber,
Armenier u. a. Frembe aus den Rachbarlänbern, ferner Juden, Eu-
ropäer, besonders Engländer, die jedoch, als herrschendes Volk be-
trachtet, einen geringen Theil der Bevölkerung bilden. Der Brah-
manismus herrscht in mehrere Seelen (Wed a ms, heilige Bücher
der Indier; Wittwenverbrennung; uralte, prachtvolle Tempel; Mön-
che und Einsiedler). Nächst den Anhängern des Brahinanismuö sind
die Bekenner des Islam am zahlreichsten (etwa 22 Mill.), außerdem
Christen (Missionsschulen), Parsen, Juden, Lamaistcn. Eigenthüm-
liche, nicht fortschreitende Cultur. Dichtkunst (auch dramatische) von
hohem Alter. Eintheilung des Volks in Kasten: 1. Br am inen,
Priester, Gelehrte, Staatsbeamte, 2. Tschettrys, Krieger, 3. Wai--
fias, Kaufleute, Landlauer, 4. Sudras, Künstler, Handwerker,
Tagelöhner u. a. Außer diesen die verachteten Paria's.
Nahrungsquellen: Ackerbau, Viehzucht, Industrie, Handel mit
den außerorbentlich reichen Producten der Natur und der Kunst.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
14
Asien.
Von N. n. S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort-
setzungen des Himalaja-Systems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (iräwadi) und
Saluen, Menam und Mekong. — Besonders ergiebig sind in den heiß-
feuchten Flußniederungen die Reis ernten. Groß ist ferner der Reichtum an
Tikholz. Klima und organische Natur stimmen im ganzen mit Vorderindien
überein.
Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien
bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. —
Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des
Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von
der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen.
Freilich ist auck seine Lehre vor Entartung und Veränßerlichnng nicht bewahrt
geblieben. — Ihren Namen trägt diese Religionsform von Buddha, einem Königs-
söhn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat.
Staatliche Verhältnisse. Hinterindien umsaßt in der Richtung von W.
nach O. folgende Länder:
1. Das Britische Hinterindien; es besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun
(230000 Einw.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Straßenansiedlungen,
d. h. Kolonien an der Malakkastraße; die wichtigste derselben ist Singapore, der
Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und den Sunda-
Inseln (185000 Einw.).
2. Das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten
des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt
Hinterindiens (400000 Einw.). Der Glanz und Prunk seiner Buddhisten-Tempel
(Pagoden) stellt alle anderen in Asien in den Hintergrund.
3. Französisch-Hinterindien; dessen Teile sind: a) Niedercochinchina, das
Mekong-Delta umfassend, mit Saigon (ßa'igönn); b) das Königreich Kambodscha,
c) das Kaiserreich Amt am mit Hue und 6) Tonkin am Meerbusen gleichen
Namens mit Hanoi, 100000 Einw.
Indischer Archipel.
Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu
beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien
und Australien. Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all-
mählich über ganz Polynesien.
Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda-
Inseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürz-
inseln und die Philippinen.
Oberflächenge st alt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur
nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems,
unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen.
Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich
hier die Pflanzenwelt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee,
i) Sago — Mark der Sagopalme.
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Extrahierte Personennamen: Buddha
Extrahierte Ortsnamen: Indien Hinterindien Hinterindien Birma Rangun Hinterindien China Bangkok Hinterindiens Asien Saigon Kambodscha Hue Hanoi Australien Polynesien
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Rangun Hinter-
Indiens China Birma Schwarze-Zähne
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nur die Mala-Diven und Lakka-Diven, so wie die kleinen Korallen-
Eilnnde, welche den hohen Inseln vorliegen.
24. Rückblick. Asien steht, wie in Ansehung seiner horizon-
talen Dimensionen, ebenso in Bezug auf die Form seiner Uneben-
heiten, in der Mitte zwischen Amerika und Afrika, denn wir finden
die vorherrschende Bildungsweise der Gebirge des einen wie des
anderen Erdtheils (Kelten- und Plateau-Form) in Asien vereint.
Asien übertrifft Amerika nicht allein in der horizontalen, son-
dern auch in der vertikalen Ausdehnung seiner Gebirge, man mag
nun die Erhebung der Hauptgebirgsmaffen, oder die der gesonder-
ten Gebirgsglieder beider Erdtheile vergleichen.
In Amerika haben wir eine, in Asien drei Vulkan-Reihen
kennen gelernt. Die eine asiatische folgt, wie die amerikanische,
im Allgemeinen der Richtung der Meridiane, die beiden andern
streichen in der der Breitenkreise.
Iv. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenländer
Asiens.
25. Die chinesischen Tiefebenen bilden den entschieden-
sten Gegensatz zu den kahlen, wüsten Scheitelflächen des Hochlan-
des, an dessen Ost-Fuße sie, wie Gärten, fruchtbar, angebaut, als
wellenförmige, von unzähligen künstlichen und natürlichen Wasser-
adern befeuchtete Fruchtfelder ausgebreitet sind. Nur in der Ebene
des Yan-tse-Kiang sind Seen, Teiche und Sümpfe nicht selten.
Die hydrographischen Verhältnisse der! beiden chinesischen Ströme
liegen noch im Dunkel. Man weiß, daß sie auf dem inneren Hoch-
lande entspringen und das chinesische Alpenland in wilden Wasser-
fällen durchrauschen, bevor sie die Tiefebenen gewinnen. In ihrem
Delta-Lande sind sie durch den 120 Mln. langen Kaiser-Kanal
mit einander verbunden.
26. Hindustan; — Ganges und Indus. — Die wasser-
reichen Ströme Ganges und Dzang-bo-tsiu entspringen, ein-
ander benachbart, im Himalaya, jener an dem S.-, dieser an dem
N.-Gehänge. Der Ganges durchbricht nur die südlichen Hima-
laya-Ketten, strömt dann durch waldige und hüglige Landschaften
in sein stromabwärts allmählig ebener und niedriger werdendes un-
teres Stufenland. Der Dzang-bo-tsiu dagegen bildet ein be-
deutendes Längenthal im N. des Himalaya, durchbricht dann, als
Brahmaputra, die ganze Breite des Gebirgs, tritt in die
Ebene, und vereinigt in den fruchtbaren Marschgegenden von Ben-
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Asien Amerika Amerika Asien Asiens